Lag es an der fast 4-wöchigen Saisonunterbrechung, lag es am kirchlichen Feiertag / Volkstrauertag oder lag es an der weiten Anfahrt ins Coburger Land nach Ebersdorf …?? Egal – am Ende mussten sich die einheimischen Zuschauer in der Frankenhalle in Ebersdorf sowie ein Elternteil aus Hof die Augen reiben, denn was die Hofer Jungs in der ersten Hälfte auf der Platte zeigten, glich einer Offenbarung oder krass ausgedrückt einer Arbeitsverweigerung …
Waren die Saalestädter noch motiviert ins Spiel gestartet, so zeigten die Hausherren der HSG schnell, warum sie in der Spitzengruppe der Tabelle der ÜBOL stehen und der TSV aktuell auf dem vorletzten Platz rangiert. Überhastete und ungenaue Würfe der Hofer von der Halbposition brachten den Gastgeber mit einem 3:0-Lauf bis zur 4.Minute in Front, ehe Zenkel L. (2) mit einem seiner insgesamt zwei Treffer zum 3:1 in der 5.Minute einnetzte. Bis dahin schien alles noch aus Hofer Sicht „normal“ zu laufen. Weidhausen-Ebersdorf erhöhte auf 4:1 durch Haug (7 Tore) und Hof verkürzte durch Langheinrich T. (4) auf 4:2 in der 6.Minute.
Was danach folgen sollte, war aus Hofer Sicht fast nicht zu glauben …
Der Gastgeber setzte sich erneut über einen 3:0-Lauf auf 7:2 durch Vollrath (7/1 7M) in der 11.Minute ab, weshalb der Hofer Trainer Schlegel folgerichtig bereits in dieser frühen Spielphase das Timeout nehmen musste. Er versuchte seine Mannschaft zu beruhigen und appellierte an die Abwehr sowie einen geordneten Spielaufbau, um ins Spiel zu kommen. Jedoch schienen die Adressaten an diesem Nachmittag ihr spielerisches Potential in Hof vergessen zu haben.
Ansonsten lässt sich der folgende 7:0-Lauf der HSG – Timeout übergreifend sogar 10:0-Lauf – zwischen der 8. und 20.Minute nicht erklären!! Viele technische Fehler auf Hofer Seite, Ballverluste bei Kreisanspielen bzw. Fehlwürfe der Außenpositionen brachten die Spielgemeinschaft aus Weidhausen-Ebersdorf immer wieder zu einfachen Gegenstoßtoren. Es ist bezeichnend, dass ausgerechnet nach dem Timeout der Heimmannschaft den Saalestädtern der 3.Treffer in der ersten Spielhälfte in der 23.Minute durch Langheinrich T. gelang. Aber mehr sollten es nicht werden!!
Die HSG antwortete mit einem 4:0-Lauf durch Redwitz (4), Spichal (3) und Vollrath (7/1) – zumal Hof sich mit einer Doppelbestrafung – 2 Minuten gegen Drabsch L. und 7-Meter – in der 27.Minute selbst dezimierte. Am Ende prangte ein 18:3 Halbzeitergebnis auf der Anzeige …
In der Kabine versuchte der Hofer Trainer nochmals die niederschmetternde erste Hälfte zu relativieren, verwies auf technischen Fehler und Fehlwürfe sowie daraus resultierender Gegenstöße der Gastgeber und wollte zumindest eine Ergebniskorrektur in den zweiten 30 Minuten der Partie erzielen. Jedoch die Aussage eines Spielers „immerhin waren es 3 Treffer – alle 10 Minuten einer …“ brachten das Fass intern zum Überlaufen.
Hof stellte bei Wiederanpfiff seine Abwehrformation um. Für Drabsch L. kam Herrmann T. – ein B-Jugend-Spieler – ins Team und auf die Rechtsaußen-Position und im Mittelblock sollte Langheinrich T. im Verlauf als Manndecker gegen Vollrath agieren.
Die HSG zeigte sich unbeeindruckt und brachte über druckvolles Spiel mit Kreuzungen aus dem Rückraum die Hofer Abwehr auseinander. Immer wieder nutzte Vollrath seine Größe und Wurfkraft – 3:0-Lauf -, wobei die Hofer zu offenstanden und sich nicht gegenseitig halfen. Erst in der 36.Minute erzielte Beyer M. (2) vom Kreis das 21:4, während sich Duchon J. im Tor mit einem von 2 parierten 7-Metern gegen Vollrath auszeichnen konnte. Dem Hofer Schlussmann ist es auch zu verdanken, dass die Niederlage am Ende nicht noch höher ausfiel.
Zenkel P. (4) traf für Hof in der 40.Minute zum 22:5, jedoch erhöhte der Gastgeber per 3:0-Lauf auf 25:5 in der 43.Minute. Aus der anschließenden Unterzahl – 2-Minuten-Strafe gegen Herrmann T. – und einem verworfenen 7-Meter der HSG sollte sich die spielerisch „beste“ Phase der Hofer Jungs ergeben zwischen der 48. und 54.Minute entwickeln …
Die Manndeckung durch Langheinrich T. gegen Vollrath zeigte etwas Wirkung, denn die Abwehr bekam einen besseren Zugriff. Dies nutzten die Zwillinge Zenkel P. (4) und L. (2) um mit einem 5:0-Lauf zumindest ein zweistelliges Ergebnis aus Hofer Sicht mit 26:12 auf die Anzeige zu bringen. Weidhausen-Ebersdorf reagierte und nahm die Auszeit.
Am Ende trennten sich beide Teams mit 32:14.
Positiv bleibt zu bewerten, trotz der desolaten Vorstellung an diesem Wochenende, dass die Mannschaft punktuell erfolgreich Spielzüge umsetzen konnte und bis zum Ende versucht hat, das Ergebnis zu korrigieren. Dennoch darf nicht verkannt werden, dass sich die Einstellung für die weiteren Partien – insbesondere am kommenden Wochenende gegen den direkten Tabellennachbarn HC 03 Bamberg – enorm ändern muss, denn sonst droht auch gegen den Tabellenletzten eine Niederlage …
Beste Werfer HSG Weidhausen-Ebersdorf / Beste Werfer TSV HOF
Vollrath T. 7 Tore / 1 7M Langheinrich T. 4
Haug N. 7 / Zenkel P. 4
Engel R. 5 / Zenkel L. 2
Redwitz L. 4 / Beyer M. 2